Leistungsverständnis

Pädagogisches Leistungsverständnis und Leistungserziehung

Schule soll das Leistungsprinzip nicht kritiklos adaptieren, sondern durch Leistungserziehung die Schüler zu einem menschenwürdigen Leben in der Leistungsgesellschaft befähigen.

 Ziel: kritische Leistungsbereitschaft – Anforderungen sollen rational begründet und kritisch hinterfragt werden
Leistung soll an Selbstansprüchen gemessen werden und aus eigenem Antrieb erbracht werden (externe Ansprüche können internalisiert werden, sollen den Leistungswillen der Schüler provozieren)

Leistung fördern durch:



  • Stärkung des Selbstvertrauens
  • „Prinzip der minimalen Hilfe“
  • Vorbereitung auf Misserfolg, ergründen der Ursachen, verbale Relativierung
  • Gute Leistungen als Erfolg werten
  • Wahrnehmung der Eigenverursachung von Leistung fördern
  • Zusammenhang herstellen zwischen Quantum und Qualität des Lernaufwandes und dem Ergebnis
  • Lernprozesse und – ergebnisse planen, reflektieren, Methoden einsetzen, Schwierigkeiten identifizieren
  • Metakognitionen entwickeln
  • soziale Atmosphäre, Leistung und Mensch auseinander halten, Menschen unabhängig von ihrer Leistung beurteilen, also nicht:
  • Leistung als Disziplinierungsmaßnahme
  • unreflektierte und – differenzierte Leistungsansprüche
  • Abwertung von Schülern wegen Leistungsversagen
  • Vielzahl überraschender Prüfungen etc.


Leistungsvielfalt beachten!

Neben kognitiver Leistung auch psychomotorisch-praktische, affektive und soziale Leistung beachten
  • Individuelle Lernfortschritte
  • Beitrag zur Gruppenleistung
  • Unterstützung anderer 

Unterscheidung von Produkt und Prozess

 Produkt: nur deklaratives Wissen Prozess: prozedurales Wissen, z. B. Metakognitionen, Heuristiken, auch Kooperation und Anstrengungsbereitschaft
Auseinanderhalten von Lern – und Leistungssituationen zur Vermeidung von Leistungsdruck Leistungserziehung soll nicht dominieren
Leitende Prinzipien - Verbindung des Aufbaus von Leistungsbereitschaft mit Kultivierung des Selbstvertrauens der Schüler - Ausrichtung der Leistungsbereitschaft auf subjektiv bedeutsame Lernaufgaben: - Schüler sollen nicht für gute Noten und Beurteilungen lernen - Prinzip der Konterkarierung der sozialen Selektion: - trennen von Leistungsdefiziten und Sprachdefiziten - Leistungsdefizite nicht vorschnell minderer Begabung zuschreiben, sondern auch dem sozialen Umfeld

Leistungsfeststellung

Leistungsfeststellung, -erhebung, -messung, „d.h. die quantitative und qualitative Ermittlung der erbrachten oder nicht erbrachten Leistung eines Schülers bei der Bewältigung verschiedener Aufgaben und ihre nachfolgende Analyse“(Glötzl 2000, S.453)

Leistungsbeurteilung und –bewertung

Die Feststellung der Leistung bildet die Grundlage von Leistungsbeurteilung, indem in Bezug auf fachliche Vergleichsmaßstäbe Punkte zugeordnet werden oder eine verbale Stellungnahme durchgeführt wird, und von Leistungsbewertung, indem die ermittelte Leistung in eine Notenskala eingeordnet wird.

Schulleistung

„Schulleistungen bezeichnen allgemein das Ergebnis schulischer Lernprozesse, die durch unterrichtliche Maßnahmen zielorientiert initiiert und gestreut werden. Sie bestehen in der Bewältigung bestimmter lehrplanadäquater schulischer Lern- und Leistungsanforderungen (Aufgabenaspekt) und werden in Form mündlicher, schriftlicher oder praktischer Kenntnisse, Handlungen, Verhaltensweisen, Strategien sichtbar“ (Glötzl 2000, S. 448)

R.MARAS, J.AMETSBICHLER, B.ECKERT-KALTHOFF: „Handbuch für die Unterrichtsgestaltung in der Grundschule“, Auer Verlag 2003, Donauwörth

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